Dieter Kersten - Januar / Februar 2012

   
 

Die ödp, der Funktionär
und die Demokratie

 
     
 

(D.K.) Wikipedia meldet: Die Ökologisch-Demokratische Partei (kurz ÖDP, 1997–2010: ödp) ist eine Kleinpartei in Deutschland. Sie wurde als Bundespartei 1982 gegründet und ist Rechtsnachfolgerin der 1978 vom Bundestagsabgeordneten Herbert Gruhl gebildeten Grüne Aktion Zukunft (GAZ). Gruhl bekleidete das Amt des ödp-Bundesvorsitzenden bis 1989 und war während dieser Zeit in der öffentlichen Wahrnehmung die dominierende Persönlichkeit der Partei. Inhaltliche Schwerpunkte der Partei sind Umwelt- und Familienpolitik. Sie sieht sich in der politischen Mitte positioniert. ... Den stärksten Wählerzuspruch erfährt die ödp in Bayern, wo sie bei Landtagswahlen seit 1990 stabil bei etwa 2 % Wählerstimmen liegt und auf kommunaler Ebene die Anzahl ihrer Mandate auf zuletzt über 300 ausbauen konnte.

In meinem PC-Adressenverzeichnis, in den Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen, befinden sich Adressen unterschiedlicher Herkunft und Qualität. So kam es, daß sich Bernhard G. Suttner, Dorfplatz 9, 94336 Windbergunter diesen Adressen befand (mit der Bemerkung: Landesvorsitzender der ödp), die im Dezember 2011 ausgewählt wurden, Werbesendungen zu erhalten.. Ich bekam daraufhin am 13. Dezember 2011 einen Brief ohne Anrede und Gruß mit folgendem Inhalt:

Ich verlange die sofortige Streichung aus Ihrer Datei. Außerdem verlange ich Auskunft darüber, auf welche Weise Sie in den Besitz meiner Daten gekommen sind. Welche Firma oder Organisation hat meine Adresse und womöglich weitere Hinweise über meine Person an Sie gegeben oder verkauft? Ich erwarte Auskunft bis zum 31.12.11.

Ein an Jahren älterer Mitarbeiter von mir rief spontan: „Jawoll, Herr Obersturmbannführer“; 

Bernhard G. Suttnerwar von 1991–2011Landesvorsitzender der bayerischen ödp.  Aus Wikipedia: In den Jahren 1989 und 1990 war er maßgeblich am Sturz des damaligen ödp-Bundesvorsitzenden Herbert Gruhl beteiligt, da er dessen „Öffnung nach Rechts“ nicht mittragen wollte. Umgekehrt sah Gruhl die ödp 1991 mit der Dominanz des Flügels um Suttner auf dem Weg zu einer „fundamentalistisch-christlichen Partei“.

Ich schickte Herrn Suttner am 16. Dezember 2011 einen Brief mit folgendem Inhalt:

Sehr geehrter Herr Suttner, freundlichen Dank für Ihren Brief vom 13. Dezember 2011. Was hat Sie als bekannten ödp-Funktionär getrieben, mir einen solchen unhöflichen und frechen Brief zu schreiben? Sie sind ein Mann des öffentlichen Interesses und des Internets und fauchen einen Mitbürger an, der eine basisdemokratische Pflicht hat, Sie und andere zu informieren - und den Sie auch - freundlich - über Ihr politisches Programm informieren könnten.

Ich bin zehn Jahre älter als Sie und meine außerparlamentarische politische „Laufbahn“ begann ca. 1956, mit allen Irrtümern, Erfolgen und Mißerfolgen, in der Freizeit, mit sehr großem persönlichen Einsatz. Ich habe noch nie Adressen gekauft (und verkauft). Ich habe das bisher nie nötig gehabt. Vielleicht ist Kauf und Verkauf von Adressen Praxis bei der ödp? Woher bekommt die ödp die Adressen für die Mitgliederwerbung und die schriftliche Wahlwerbung? Sehr erfolgreich ist sie ja nicht!

Ich habe Ihre Adresse gestrichen!

Ich werde Ihren Brief und meine Antwort in der nächsten Ausgabe des Kommentar- und Informationsbriefes NEUE POLITIK veröffentlichen. Ich habe auch ÖDP-Mitglieder unter meinen Abonnenten.

Mit freundlichen Grüßen

Eine Antwort habe ich nicht erhalten - muß ja auch nicht sein. Wenn ich bedenke, daß manche Menschen sofort mit dem Rechtsanwalt drohen - so bin ich ja noch gut weggekommen. Trotzdem - was sind das für Menschen in unserem demokratischen Gemeinweisen?

 
     
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