Dieter Kersten - September 2007

   
 

Textsplitter

 
     
 

(D.K.) Merkel und Sarkozy haben Mitte Juli 2007 für den EADS-Konzern eine deutsch-französische Hackordnung vereinbart, die mit Sicherheit die internationale Gruppe der Investoren (Kapitalbesitzer) zufrieden stellen wird. Die Mischung von Staatsbetrieb (Steuergelder) und Investoren garantiert hohe Profite für die so genannten Kapitalgeber.

EADS/Airbus ist in erster Linie ein gigantischer Rüstungskonzern, was ja auf Nachfrage nicht bestritten wird. Airbus mit dem Großraumflugzeug A 380 ist eines der zivilen Mäntelchen, welches auf der Modenschau dem europäischen Steuerzahler zur allgemeinen Täuschung vorgeführt wird. Auch bei dem A 380 geht es in erster Linie um eine Großraum-Frachtmaschine, die auch sperrige militärische Güter in weit entfernte Kriegsgebiete transportieren kann. Experten waren zwar der Meinung, daß es das entsprechende Tupolew-Modell (oder auch Antonow?) aus der Russischen Föderation wesentlich preiswerter tun würde, aber, woher sollen Investoren und Politiker wissen, wo im nächsten Krieg die Frontlinien verlaufen? Also, Mitbürger. Ihr finanziert doch gerne Kriege, solange Ihr wenigstens 3,5 % Zinsen auf Eure Spareinlage bekommt (kriegt = kommt von Krieg).

Gefunden  auf der Internetseite www.finanzen.net und von mir gekürzt: FRANKFURT/LEIPZIG (dpa-AFX) - Nach dem Milliarden-Debakel der Sachsen LB und der IKB Deutsche Industriebank am US-Hypothekenmarkt sehen Experten weit mehr deutsche Banken betroffen als bislang bekannt. "Das ist erst die Spitze des Eisbergs", sagte Prof. Dirk Schiereck von der European Business School (ebs) in Oestrich-Winkel. Der Bund der Steuerzahler warnte vor einem finanziellen Desaster für den Freistaat Sachsen, falls er als Träger für Verluste der Landesbank einspringen müßte. Die Sachsen LB, die kleinste deutsche Landesbank, war mit einem Kredit der Sparkassen-Gruppe über 17,3 Milliarden Euro vor einer Zahlungsunfähigkeit bewahrt worden. Wie teuer sie die Fehlspekulation mit Immobilienanleihen letztlich zu stehen kommen wird, ist aber nach wie vor offen. International beruhigten sich die Börsen und Finanzmärkte am Montag noch etwas weiter. Nach Branchenschätzungen könnten die deutschen Banken mit rund 148 Milliarden Euro in Geschäften mit minderwertigen Immobilienkrediten ("Subprime") engagiert sein - bislang wurde erst das mögliche Ausfallrisiko bei der Mittelstandsbank IKB und der Sachsen LB von insgesamt 25 Milliarden Euro bekannt. "Das werden definitiv nicht die einzigen Banken gewesen sein - da wird noch sehr viel herauskommen", sagte der ebs-Professor der dpa. "Meine Befürchtung ist, daß es vor allem bei den Landesbanken noch einige gibt, die in die Krise geraten werden." Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform warnte, daß die Krise deutschen Unternehmen den Zugang zu Krediten erschwert und dadurch die Zahl der Pleiten steigen könne. Die Probleme mit der Liquidität und Vertrauensverluste in der Bankenwelt hätten mehr Vorsicht im Risikomanagement zur Folge, sagte Creditreform-Präsident Uwe von Padberg dem "Handelsblatt" (Dienstag). "Das dürfte dazu führen, daß die Mittelzuflüsse geringer, die Konditionen härter werden."  .... DSGV (Deutscher Sparkassen- und Giroverband)-Präsident Heinrich Haasis sagte dem "Handelsblatt", mit Verlusten sei für die Beteiligten der Rettungsaktion nicht zu rechnen. "Schließlich stellen wir nur die Liquidität sicher, wir geben keine Garantien." Gibt es Verluste durch Kreditausfälle, gingen diese zu Lasten der Bank, danach müßten deren Träger einspringen. Da die betroffenen Geschäfte noch in die Zeit der Gewährträgerhaftung zurückreichen, könnte am Ende Sachsen für Verluste einstehen müssen. "Das überfordert das Land und wäre ein Desaster", mahnte Knut Schreiter, Vorstandsmitglied im Bund der Steuerzahler Sachsen, im Berliner "Tagesspiegel" (Dienstag). Das Bundesfinanzministerium prüft, inwieweit die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten in der anstehenden Neufassung der Finanzaufsicht berücksichtigt werden müssen. ... Die Sachsen LB hatte über die Gesellschaft Ormond Quay in renditereiche, aber auch riskante Geschäfte mit US-Immobilienanleihen investiert. Die Krise am amerikanischen Hypothekenmarkt, die ausbrach, nachdem Schuldner mit schlechter Bonität massenhaft ihre Kredite nicht mehr tilgen konnten, traf deshalb auch sie hart. Es drohte ein Liquiditätsengpass, den die Rettungsaktion verhinderte. ....

Ich bin  kritisiert worden, daß ich manchmalmehr aus FREITAG zitiere, als selbst zu schreiben. Mich begeistert es aber, daß es Autoren gibt, die manches besser ausdrücken können, als ich es kann. Ich bin zwar auch eitel, aber nicht so sehr, daß ich nicht erkenne, daß andere manches besser können. Ich denke auch, daß der Informationswert des Kommentar- und Informationsbriefes steigt. 

In der Ausgabe vom 24. August schreibt Dipl.-Päd. Jürgen Rose, Oberstleutnant der Bundeswehr, unter der Überschrift Die Demokratie entläßt ihre Kinder u.a. > Getreu dem altbekannten Motto, daß der Fortschritt eine Schnecke ist, scheint nun aber die "alte Tante SPD" in Bewegung zu geraten. Nach jahrelangen, fast schon querulantenhaften Bemühungen von Parteilinken und so genannten "Netzwerkern" meint offenbar der SPD-Vorstand die Forderung nach einem Ende der Wehrpflicht nur dadurch abwehren zu können, indem er für den anstehenden Parteitag in Hamburg einen Leitantrag durchwinkt, mit dem die Einführung einer "freiwilligen Wehrpflicht" (!) angestrebt wird. Was die geistige Substanz einer solchen Formel angeht, hätte die SPD ebenso gut ankündigen können, sie wolle demnächst schwarze Schimmel züchten. Wer noch alle Tassen im Schrank hat, kann angesichts dieser terminologischen Chimäre nur noch in schallendes Gelächter ausbrechen. Jenseits aller kabarettistischen Glasur offenbart der Vorgang freilich erneut den bedenklichen Umgang, den die Sozialdemokratie mit Grundgesetz und Menschenrechten pflegt. Für den Fall nämlich, daß sich für den künftig angeblich freiwillig abzuleistenden militärischen Ehrendienst nicht genügend Dienstfreudige finden, soll zuletzt doch wieder staatlicher Zwang zum Zuge kommen. Und dies obwohl die sicherheitspolitische Lage - Deutschland ist bekanntlich "von Freunden umzingelt" (Volker Rühe) - einen derart tiefen Eingriff in das persönliche Freiheitsrecht des einzelnen Bürgers längst nicht mehr legitimiert, wie schon 1995 der ehemalige Bundesverfassungsrichter und Bundespräsident Roman Herzog völlig zu Recht moniert hatte. Ohne eine existenzielle Notlage für das Gemeinwesen aber verbietet das Grundgesetz die zwangsweise Indienstnahme seiner Bürger. Was jedoch die traditionell einem maßvollen staatlichen Autoritarismus nicht abgeneigten Genossen wenig beeindruckt. Ebenfalls nicht zu imponieren vermag ihnen offenbar der Umstand, daß die von der Bundesrepublik eingegangenen völkerrechtlichen Verpflichtungen Zwangsarbeit untersagen - auch in einer "milden Form“. <

 
     
  Diesen Artikel als PDF-Datei herunterladen Download  
     
  Alle Artikel liegen als PDF - Datei zum herunterladen vor. Um PDF - Dateien zu lesen, benötigen Sie den "Acrobat Reader". Falls das Programm nicht auf Ihrem PC installiert ist, können Sie es sich hier kostenfrei herunterladen. Hompage_Acrobat